Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)

Teebaumöl ist ein wahrer Tausendsassa. Mit seiner antibakteriellen und antiviralen Wirkung verfügt es über ein breites Einsatzspektrum. Akne, Pickel, Warzen sind nur einige der vielzähligen Anwendungsmöglichkeiten dieser berühmten Heilpflanze Australiens. Kein Wunder, dass es gerne als die „kleinste Hausapotheke“ der Welt bezeichnet wird.

Herkunft

Der Teebaum (Tea Tree) wächst in den sumpfigen Gegenden von Australien und gehört zur Familie der Myrtengewächse. Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, heilen ihre Wunden und andere Hautprobleme mit dem Sud aus den Blättern des Teebaumes schon seit Generationen. Die Überlieferung nach Europa haben wir dem Entdecker Captain James Cook zu verdanken. Der Teebaum wird im australischen Sommer (zwischen November und Juni) abgeerntet. Dann weist das australische Teebaumöl die höchste Konzentration an Wirkstoffen auf.

Verwendete Pflanzenteile

Das ätherische Öl sitzt in den Blättern sowie Zweigen und wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Reines Teebaumöl hat eine klare bis leicht gelbe Farbe. Der Geruch ist frisch, würzig und leicht erdig, doch nicht jedermanns Sache. Dafür besonders wirkungsvoll.

Das Wirkungsspektrum des Teebaumöls ist enorm. Wie ein „natürliches Antibiotikum“ wirkt es gegen Bakterien, Pilze und Viren. Entscheidend ist jedoch eine gute Qualität dieses ätherischen Öls. Die beiden wichtigsten Hauptwirkstoffe sind Terpinen-4-ol und Cineol. Ein wirksames Teebaumöl enthält mindestens 35% Terpinen-4-ol und einen Cineol-Gehalt von maximal 5%. Nur hochwertige, unverfälschte, reine Öle sind therapeutisch wertvoll und entfalten die gewünschte positive Wirkung.

Verwendung und Wirkung Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)?

Äusserlich angewendet wirkt hochwertiges Teebaumöl entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, antiseptisch, wundheilend, fungizid und juckreizlindernd. Die Bandbreite der Anwendung ist folglich sehr gross, weshalb es sich in jeder Hausapotheke gut macht.

So ist es bei allen entzündlichen Hautproblemen wie Pickel, Akne und Abszesse ein wertvoller Helfer. Zudem zeigt Teebaumöl eine starke Pilz- und Viren-abtötende Wirkung. Warzen, Nagel- und Fusspilz können mit konsequenter, regelmässiger Anwendung erfolgreich behandelt werden. Das Teebaumöl ist sehr gewebeschonend, was bei der Anwendung gegen Pickel oder Warzen besonders wertvoll ist. Der kleine Alleskönner dient auch als Mundspülung bei entzündetem Zahnfleisch oder zum Gurgeln bei Entzündungen im Hals. Schürfungen, Wunden und kleine Verbrennungen können ebenso rasch desinfiziert werden.

Ob pur oder tropfenweise beigemischt in einer Creme, Lotion oder Shampoo, kann das naturreine Teebaumöl sehr flexibel angewendet werden. Es sollte jedoch immer auf eine hochwertige Qualität geachtet werden. Nachfolgend einige Tipps zur richtigen Anwendung des Tea Tree Öls:

Hautpflege:

Bei unreiner Haut, Akne oder sogar bei verletzter Haut kann das ätherische Öl punktuell pur verwendet werden. Es trocknet die unreine Haut nicht einfach aus, sondern normalisiert den Fetthaushalt der Talgdrüsen. Durch seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung wird zudem Eiter abgetötet und die Heilung der gesunden Haut gefördert. Dadurch hilft es auch sehr gut bei Abszessen, sei es pur aufgetragen oder als Packung aus Heilerde und Teebaumöl. Allergiker, Kleinkinder und Menschen mit empfindlicher Haut sollten es jedoch nur verdünnt anwenden. Für eine selbstgemachte Naturkosmetik können der normalen Gesichtscreme 2-3 Tropfen des Öls hinzugefügt werden.

Körperpflege:

Bei Ekzemen und Hautirritationen kann eine juckreizlindernde Teebaumölcreme beruhigend wirken. Auch gegen Hautreizungen nach der Enthaarung bzw. Rasur hilft eine Anwendung mit purem Teebaumöl. Zur Vorsorge können die enthaarten Stellen direkt nach der Rasur mit einer Teebaumölcreme behandelt werden.

Erkältungssymptome:

Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften kann Tea Tree-Öl auch zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen eingesetzt werden. Hierfür einfach ca. 5-10 Tropfen des Öls in 1 Liter heisses Wasser geben und für einige Minuten inhalieren. Zur Desinfektion eines geröteten Halses empfiehlt es sich, zweimal täglich mit einer Mundwasser-Mischung aus 5-10 Tr. Teebaumöl in einem Glas warmen Wasser zu gurgeln. Ohrenschmerzen können durch eine Mischung aus 1 Esslöffel erwärmten Mandel- oder Olivenöl und 3-4 Tr. Tea Tree-Öl bekämpft werden. Einfach etwas dieser Mischung in die Ohren träufeln und mit einem Wattebausch verschliessen.

Mundpflege:

Gerötetes und entzündetes Zahnfleisch wird durch eine Massage mit dem ätherischen Öl beruhigt. Auch regelmässige Mundspülungen mit der Mundwasser-Mischung helfen. Als Erste Hilfe bei Zahnschmerzen kann das Öl pur direkt auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden.

Fuss- und Nagelpilz:

Da das ätherische Tea Tree-Öl nicht nur juckreizlindernd, sondern auch eine fungizide Wirkung besitzt, lässt sich damit sowohl Fusspilz als auch Nagelpilz behandeln. Ob pur aufgetragen oder als Fussbad (5 Tropfen Öl in eine Schüssel warmes Wasser geben), die Wirkung der Anwendung wird nicht lange auf sich warten lassen. Zur Vorbeugung von Fusspilz einfach das ätherische Öl morgens auf die Füsse und vor allem in die Zehenzwischenräume auftragen.

Schweissfüsse:

Auch bei riechenden Füssen hilft Teebaumöl aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung weiter. Ein allabendliches Fussbad erfrischt und tötet die Bakterien ab.

Haarpflege:

Egal ob fettige Haare, juckende Kopfhaut oder Schuppen: Teebaumöl überzeugt auch hier durch seine Wirksamkeit. Entweder man mischt ca. 60 Tropfen des ätherischen Öls in pH-neutrales Shampoo oder man verwendet ein fertiges Tea Tree-Shampoo zur Pflege der Haare und Kopfhaut.

Sonnenbrand:

Wenn mal das vorsorgliche Eincremen mit Sonnenschutz vergessen wurde und sich ein Sonnenbrand gebildet hat, verschafft ein lauwarmes Vollbad mit 8-10 Tropfen Tea Tree-Öl angenehme Abkühlung und beruhigt die gereizte Haut. Oder man mischt sich ein mildes Massageöl aus 100 ml pflegendem Hautöl und 20 Tr. Teebaumöl und wendet dieses direkt auf dem Sonnenbrand an.

Muskelkater und Verspannungen:

Ein warmes Vollbad und eine anschliessende Massage mit der Ölmischung lockern verspannte Muskeln und entspannen den ganzen Bewegungsapparat.

Allergietest:

Wie bei allen ätherischen Ölen kann es auch bei den besten Teebaumölen vorkommen, dass allergische Reaktionen auftreten. Um dies auszuschliessen, kann man vor der Behandlung einen Verträglichkeitstest durchführen: Es wird ein kleiner Tropfen reinen Teebaumöls auf die Haut in der Armbeuge aufgetragen und anschliessend 24 Stunden die Wirkung abgewartet. Wird die betroffene Stelle rot oder treten Pickel auf, sollte das ätherische Öl nur verdünnt angewendet werden.

Teebaumöl - Kräuterlexikon